Interreg Projekt: Naturpark Management 2030+

Entwicklung und Umsetzung von kooperativen Schutzgebietsstrategien auf der Basis eines länderübergreifenden sozial-ökologischen Monitorings (BA0100193)

Naturparke können mit ihrem kooperativen Managementansatz, vorwiegend in Kulturlandschaften, eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework Ziels spielen, mindestens 30% der Landesfläche effektiv zu schützen. Voraussetzung dafür ist, dass sie die zentralen Treiber für den lokalen Biodiversitätsverlust wie Auswirkungen des Klimawandels, Nutzungsänderungen aufgrund des gesellschaftlichen Wandels bzw. des Strukturwandels in der Landwirtschaft systematisch verstehen und in den umzusetzenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen.  

 

Die im Grenzraum Bayern-Österreich gelegenen Naturparke Ammergauer Alpen, Karwendel, Nagelfluhkette, Tiroler Lech und Weißbach bauen daher mit ihren Aktivitäten (AT) in dem Projekt ein gemeinsames, grenzüberschreitendes sozial-ökologisches Monitoring auf, das nicht nur die Änderung der naturschutzfachlichen Qualität der Kulturlandschaft erfasst, sondern auch die gesellschaftlichen Ursachen für diese Änderung. Hierbei werden  

 

  • die Veränderung der Lebensräume auf Landschaftsebene (z.B. Veränderungen der Wald-Feld- Verteilung, Zunahme der Verbuschung, der Verunkrautung bzw. der Neophyten auf landwirtschaftlichen Flächen) erfasst. Dies erfolgt anhand einer standardisiert aufgebauten Felderhebung durch „Transekt“-Begänge von Naturparkrangern/-mitarbeitern und des Einsatzes von Fernerkundungsdaten (AT1.2). 
  • die Veränderungen der Freizeitnutzung sowie der Werthaltungen der Erholungssuchenden mit Hilfe einer gemeinsamen quantitativen Besucherbefragung ermittelt (AT1.3). 
  • die Veränderungen der Nutzungsformen der Landnutzer und die dafür relevanten Gründe systematisch und datenschutzkonform dokumentiert (AT1.4).  

Die Ergebnisse des sozial-ökologischen Monitorings fließen in ein System zur Entscheidungsfindung ein (AT 1.1), das die Basis für die kooperativ geplante, pilothafte Schutzmaßnahmen darstellt (AT1.5). Der Fokus liegt dabei auf extensiv genutzten Grünlandflächen, die für den Artenschutz im Nordalpenraum von großer Bedeutung sind. Folgende Maßnahmenpakete werden dabei bearbeitet:  

  • Sicherung der naturschutzfachlichen Wertigkeit und der Bewirtschaftbarkeit von Grünlandstandorten  
  • Wiederherstellung und Vernetzung von Grünlandstandorten  
  • Kommunikation und Bewusstseinsbildung  

 

ALPARC CENTR’ALPS überprüft die lokal in den 5 Naturparken erarbeiteten Lösungen auf ihre Übertragbarkeit auf andere Parks, verbreitet das Projektergebnis in den Parken des deutschsprachigen Alpenraums (und darüber hinaus) und sensibilisiert die Politik für die Leistungen der Naturparke in Bezug auf das Global Biodiversity Framework (AT1.6).  

 

Als Output liegen am Projektende ein getestetes Instrumentarium für das sozial-ökologische Monitoring, ein mit Akteuren erprobtes Bündel von Managementmaßnahmen im Grünland und ein Leitfaden sowie Politikempfehlungen vor. Zentrales Projektergebnis, das von den beteiligten Parks auch über das Projektende hinaus umgesetzt sowie auf weitere Schutzgebiete übertragen wird, ist die Optimierung des Naturparkmanagements auf der Basis eines standardisierten sozialökologischen Monitorings

 

Das Großprojekt wird im Rahmen des Programms INTERREG VI Österreich- Bayern 2021-2027 gefördert.

 

Aktuelles

  • 01.03.2025 – Offizieller Projektstart
  • 17.02.2025 – Kick off Meeting in Oberammergau
  • 14.01.2025 – Genehmigung durch den INTERREG-Begleitausschuss

Eckdaten

Kurztitel des Projekts: Naturparkmanagement 2030+

Lead: Naturpark Ammergauer Alpen

Projektpartner: Naturpark Ammergauer Alpen, Naturpark Karwendel, Naturpark Nagelfluhkette, Naturpark Tiroler Lech, Naturpark Weißbach, ALPARC CENTR’ALPS

Projektzeitraum: 01.03.2025 bis 28.02.2028

Projektart: Interreg-Großprojekt BA0100193

Projektumfang: 1.273.942,95 € mit einer EFRE-Förderung von 75%